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Mittwoch, August 16, 2006

Focke-Wulf FW 190 A


Historisch gesehen kam nach dem anfänglichen Disaster mit der Kawasaki gleich am nächsten Tag ein absoluter Frustkauf: Ich wollte mir und der Welt beweisen, dass ich einen Warbird fliegen kann (die Voraussetzung ist eben nur, dass ich ihn nicht bauen muss...).

Also im Laden um die Ecke für teuer Geld (geschmeidige 130 €) die FW 190 A von ALfa-Modells geholt. Fairerweise ist dazu zu sagen, dass die Servos bereits eingebaut waren.

Spannweite 85cm, Gewicht 390g mit Akku (3Zellen, 1000 mAh Graupner)

Der Kauf hat zum zweiten Mal zu leichten Spannungen in der zwischenmenschlichen Beziehung zuhaus wegen Fliegerei geführt.

War aber unumgänglich, ich glaube ich hätte sonst den Fliegerkram hingeschmissen und mich feige gefühlt. Stattdessen Axi aus der Kawa rein (extrem gute Motoren!) und los.

Und zwar auf einem Modellflugplatz um die Ecke mit reichlich fachkundigen Leuten (ich LIEBE es!).
Ich hatte vorher mit FMS auf dem Laptop geübt und hoffte, dass das für das erste rein Querrudergesteuerte Modell langt.

Deshalb einfach mit Puls 200 das Teil losgelassen - und mit einem angsteinflössenden Heulen geht sie weg, ist schon 20m weiter, als ich zum ersten Mal in die Ruder greife.

Eieiei ist die schnell... Nach ein bisschen Tempo rausnehmen läßt sie sich aber sehr präzise steuern. Windböen? Eigentlich kein Problem, Antrieb und Profil kommen damit sehr gut klar.

Nur ein Problem treibt mich um - wie kriege ich das giftige TEil wieder runter?

Das geht gottseidank ebenfalls sehr präzise, obwohl ich das erste Mal vor lauter REspekt recht weit weg gelandet bin.

Kurzum: Ein Wahnsinnsflieger, der eigentlich alles kann. Sehr schöne Rollen Lopings, Rückenflug, aber auch gute Langsamflugeigenschaften für einen Warbird. Das Abrissverhalten ist auch eher in Richtung durchsacken, sehr fair.

Habe das Teil leider gerade in Reparatur, weil ich mich beim Rückenflug überschätzt habe und so eine rumpelige Notlandung machen musste. Rumpf und Flügel sind aber sehr robust und heile geblieben. Motorspant und Batteriebefestigung müssen aber neu. Jetzt bau ich gleich ein Einziehfahrwerk ein, mal sehen, ob das geht...

Ich kann den flieger sehr empfehlen. Wenn was damit schief geht, ist es definitiv die eigene Schuld. Wer einen schnellen Warbird will bekommt hier ein schon fertig gebasteltes Sahnestück.

Ich werde sicher weiter viel Freude damit haben. Ich denke, bislang kann ich ca. 60 % der Möglichkeiten des TEils überhaupt fliegerisch bewältigen. Aber dennoch ein gelungener Einstieg, um die Angst vor Querrudermodellen zu nehmen. Bei der Bestückung aber in jedem Fall darauf achten, dass der Flieger schön leicht bleibt - unter 400g!